Donnerstag, 8. Dezember 2005

Pädagogik und Philosophie - 4. Veranstaltung - Das Bewußtsein

Bewusstsein

In der Psychologie: das "Ganze des augenblicklichen Seelenlebens" (K. Jaspers), die besondere Art des Erlebens, in der der Mensch seelische Vorgänge als gegenwärtig und in ihrer Zugehörigkeit zum Ich erfährt.

In der Philosophie: die Gewissheit des "Ich selbst" in den Akten des Denkens und Wahrnehmens. Für Kant ist das "transzendentale Bewusstsein", das "Ich denke", der oberste einheitsstiftende Bezugspunkt des Denkens, der Erfahrung.

Meyers grosses Taschenlexikon, Band 3, Seite 188

Und ein Zitat von Blaise Pascal (1623-1662):

Wenn der geworfene Stein Bewusstsein hätte, so würde er sagen, ich fliege, weil ich will.


B e w u ss t s e i n

wo bin ich
fragst du
wann bin ich
fragst du
wieviel bin ich
fragst du
warum bin ich
fragst du
wozu bin ich
fragst du
wie bin ich
fragst du
hast du eine antwort
frage ich
woran orientierst du dich
frage ich
woher weiß du, dass du richtig liegst
frage ich
wie suchst du nach ergebnissen
frage ich
warum stellst du diese fragen
frage ich
philosophierst du schon
frage ich

antworten gibt es
sind sie bewusst
sind sie bewusst
warum fragen wir

Montag, 5. Dezember 2005

Pädagogik und Philosophie - 3. Veranstaltung - Das Denken der Natur

Eigentlich hatte sie gewußt, was auf sie zukommen würde, doch jetzt, wo es soweit war, mischte sich in alle Vorfreude auch Traurigkeit.
Vor neun Monaten hatte sie erfahren, dass sie nun entlich ein Kind erwarteten und sie hatten sich so gefreut. Die Schwangerschaft war bestens verlaufen, das kleine Wesen in ihr wuchs und gedieh. Unzählige Abende hatten sie damit verbracht Namensbücher von vorne nach hinten und von hinten nach vorne zu lesen und sich ihre Zukunft mit ihrem Kind auszumalen.
Beim Einkaufen war sie eigentlich zu oft nicht an den Babyfachgeschäften vorbeigekommen, so dass sich zu Hause das Spielzeug und die Strampler schon häuften.
Und dann war sie gekommen, die Nachricht, mit der sie zwar gerechnet, aber die sie total verdrängt hatten. - Drei Monate Auslandseinsatz Irak - . Im Oktober sollte es losgehen und zum Anfang es Jahres sollte der werdende Vater wiederkommen, um nicht die Geburt seines ersten Kindes zu verpassen, wo er doch an Weihnachten auch schon nicht bei seiner Familie sein konnte.
Vor der Abreise hatten sie noch das Kinderzimmer eingerichtet und er hatte es tatsächlich geschafft die Wiege fertigzustellen.

Die Vorbereitungen auf Weihnachten und die Vorfreude auf die Geburt hatten die Zeit relativ schnell vergehen lassen, doch die Situation in seinem Einsatzort hatte sich immer mehr verschlechtert. Zwei Kameraden waren durch eine Autobombe verletzt worden, wobei der eine von ihnen an den Folgen starb. Nachrichten schaute sie gar nicht mehr und sie versuchte auch jetzt nicht daran zu denken, was passieren könnte.
Alles war dann ganz plötzlich und unerwartet geschehen.
Die Wehen hatten eingesetzt - drei Wochen vor dem errechneten Termin - die Ärzte entschlossen, dass es am Besten wäre, wenn das Kind käme und so lag sie nun seit einer Stunde im Kreissaal.
Übermorgen sollte er kommen, aber zum Wohl ihres Kindes sollte es kommen, wann es wolle. Trotzdem, dass alles sehr gut verlief, spürte sie, wie sie immer unruhiger wurde.
Ständig musste sie an ihn denken und hatte den Eindruck, dass mit jeder Wehe, die ihr ihr Kind näher brachte, sich er von ihr entfernte.
Panik überkam sie und als sie den ersten Schrei ihres Kindes hörte war da größtes Glück und tiefste Traurigkeit.
Als die Schwester sie aus dem Kreissaal schob, sah sie sofort ihre Eltern - Tränen im Gesicht - mit seinem besten Freund, der ebenfalls als Soldat diente und eigentlich erst in zwei Tagen mit ihm nach Hause kommen sollte ...
Der kleine Junge lag friedlich in ihren Armen und hielt ihren rechten Ringfinger fest umschlossen. Er würde seinem Vater sehr ähnlich werdenl, dass wusste sie und sie erinnerte sich plötzlich auch an die Weihnachtspredigt " Glaube, Liebe, Hoffnung aber bleiben ewiglich" . Und trotz ihrer großen Traurigkeit war da auch ein Funke Licht und Hoffnung.
Baby
(hlebiks.tripod.com)

Mittwoch, 23. November 2005

Pädagogik und Philosophie - 2. Veranstaltung

Wege

Wo geht es hin?
Wo geht es lang?
Wo biegt man ab?
Wo geht man mit?
Wo ändert man die Richtung?
Wo geht man jetzt?

Wege gibt es viele!
Manche sind eng und kurvig,
andere sind breit und gerade.
Manche sind steinig,
andere sind eben.
Manche muss man erklimmen,
andere sind gut begehbar.
Manche fordern die gesamte Konzentration,
andere laden zum Träumen ein.
Manche sind staubig,
andere sind nass.
Manche sind unbekannt,
andere sind ausgeschildert.
Manche gefallen einem,
andere nicht.
Manche scheinen uninteressant und sind es dann doch nicht,
andere wirken verlockend und sind eine Entäuschung.
Manche beglücken uns,
andere machen uns traurig.
Manche sollte man wagen,
andere sollte man meiden.
Für Wege muss man sich entscheiden -
und entscheide weise,
denn die Zeit, die Du auf ihnen verbringst,
die prägt dein Leben und die gibt es nicht zurück.

Wo gehst Du hin?
Wo gehst Du lang?
Wo biegst Du ab?
Wo gehst Du mit?
Wo änderst Du die Richtung?
Wo gehst Du jetzt?

Weg-am-Wasser
www.handwerkskollektiv.ch

Freitag, 18. November 2005

Pädagogik und Philosophie - 1. Veranstaltung

Lichter

Er saß immer noch auf der Bank am Wasser, wie seit Stunden schon. Nachmittags hatte ihn das Licht der Sonne geblendet, der Schweiß war ihm über den Körper gelaufen und das Denken war ihm schwer gefallen. Gut so. Doch als der Abend kam, der rote Feuerball mehr und mehr im Meer versank und die Strahlen der Sonne noch ein letztes Mal wärmten und grüßten, wurden seine Gedanken wieder klarer und sein Körper wieder erfrischter.
Nun kamen die ersten Sterne hervor, der Mond schien und die Nacht brach herein.
Es wehte ein leichter Wind, der ihn fast schon störte, weil er ihn nur noch mehr erfrischte. Aber er wollte doch nicht denken, wollte nicht an das erinnert werden, was heute Morgen passiert war.
Der Tag hatte so vielversprechend gewirkt. Schon die Strahlen der warmen, aufgehenden Sonne hatten ihn geweckt und in ihm das wunderbare Gefühl der Freude wachgerufen, der Freude auf diesen Tag und auf den Abend mit Carola, der doch ihr Abend hatte werden sollen.
Kaum war er aufgestanden, hörte er in den Radionachrichten vom Brand in der Feuerwerkskörper-Fabrik. Alles stehe in Flammen, man wüßte noch nicht, ob alle Mitarbeiter hatten gerettet werden können.
Als er ankam - an ihrem Arbeitsplatz - brannten nur noch die Ruinen. Irgendwie hatte er erfahren, dass Carola Thießen den Brand nicht überlebt hatte. Und irgendwie war er zu ihrer Bank gekommen, wo sie vor drei Wochen wie verliebte Teenager ihre Anfangsinitialien eingeritzt hatten: B+C: 6.6.1998.
Er fühlte über den Schriftzug, erinnerte sich, wie Carola ihm mit dem Lichtstrahl der Taschenlampe in jener Nacht geleuchtet hatte. Im Gegensatz zu diesem Abend war es damals bewölkt gewesen, der Mond ganz verborgen. Heute brauchte er keine Taschenlampe, der Mond leuchtete hell genug.
Carola hatte sich so eine Nacht wie diese mit Sternschnuppen gewünscht. Denn sie fand, dass es zum Augenblick gepasst hätte.

Das Wasser war fast angenehm warm. Schnell konnte er vorwärts gehen.
Sie hatten sich gefragt, wie lange es wohl noch Sterne und damit Sternschnuppen geben würde und ob es wohl noch andere als den Menschen in diesem Universum gebe, die sich an ihrem lichten Schweif erfreuten. Schließlich hatte er ihr gesagt, dass sie seine ewige Sternschnuppe sei und sie hatte gelächelt.
Das Wasser stand ihm nun bis zur Brust. Er schaute auf und eine Sternschnuppe fiel und ihr Leuchten ins Meer, als sich das Wasser über ihm schloss.

Mittwoch, 2. November 2005

Das bin ich

Hallo,

herzlich Willkommen auf meiner Weblog-Seite.
Ich hoffe, dass euch meine Beiträge gefallen und wünsche euch viel Spass beim Lesen.
Seit Hebst 2004 wohne ich nun in Flensburg, bin also im dritten Semester. Ursprünglich komme ich aus der Nähe von Itzehoe.
Meine Studienfächer sind Deutsch, Religion und Musik.
Somit mache ich gerne Musik, lese und wandere gerne.
Seit gegrüßt von Kerrin

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